Sonntag, 10. Juli 2011

Mit Hass in die Berge...

Folgende "Tourenbeschreibung" einer Frau die sich zu allem Überfluss auch noch "Bergpoetin" nennt, fand ich im Netz :

"Von hinten kam eine Mountainbikerin herangerast, brüllte herum und fuhr Coco ohne zu bremsen über den Haufen. Echt schade, dass sie dabei nicht zu Tode gestürzt ist, gewünscht habe ich es ihr jedenfalls. Spätestens seit diesem Vorfall attackiert Coco jeden Radfahrer, der schneller als Schrittgeschwindigkeit unterwegs ist und ich habe volles Verständnis dafür. Glücklicherweise ist Coco nichts ernstes passiert, sonst...
Jedenfalls bin ich seitdem der Meinung, dass Radfahrer in den Bergen nichts zu suchen haben, zumindest nicht auf Wegen, auf denen auch Wanderer unterwegs sind! "
Bei derartiger "Poesie" wird einem doch gleich ganz warm ums Herz *schauder*. Ich denke mal die Mountainbikerin hat hier sicher nicht mit Absicht einen Hund angefahren, sich höchstens fahrlässig verhalten, aber wer weiss schon wie sich der Hund bzw. seine Herrin verhalten hat, sonderlich kooperationsbereit scheint hier wohl keine der Beteiligten gewesen zu sein. Und selbst wenn hier eine "Radrabaukin" am Werk war, entschuldigt das noch lange nicht solche Entgleisungen. Wahrscheinlich ungewollt, gibt die Dame auch zu ("SPÄTESTENS nach diesem Vorfall") , das ihr Schoßhund schon VORHER kein rechter Freund der Zweiradfahrer war, wobei ja beim Hundeverhalten auch immer das Verhalten des Herrchens eine Rolle spielt, der Apfel fällt bekanntlich nicht weit vom Stamm... Obwohl ich kein Mountainbiker bin, und das Rad nur als Zustiegshilfe bei längeren Talhatschern bevorzuge, hoffe ich inständig dieser Frau und  ihrem "Reißwolf" nie zu begegnen.

Quelle:  Link

Donnerstag, 7. Juli 2011

Interessante Geschichten rund um das Südostband am Leonhardistein...

.... wurden als Leseprobe vom Tegernseer Tal Verlag ins Netz gestellt. Zum Einen geht es um den Wilderer Lampl der es als Fluchtweg benutzte, zum Anderen um eine Erstbefahrung mit Skiern, aber lest bei Interesse selbst nach und zwar durch Drücken AUF DIESEN LINK

Auf der Suche nach Pfaden zu längst aufgelassenen Almen, oder: Ein Beispiel für einen typischen Wegfindungsprozess für "Abseits-Aufwärts" Touren

Wenn man auf der Suche nach alten Steigen ist, kommt es auch oft genug vor, dass die Suche nicht so erfolgreich war wie erhofft.

Schon lange hatte mich die Nordseite des Seebergs bei Bayrischzell interessiert, immerhin waren auf ganz alten Karten (bis in die 70er, die Abbildung links ist jedoch aus dem 19. JH) noch Steige eingetragen die zu längst aufgelassenen Almgründen führen. inzwischen aber schon längst aus dem Kartenwerk gestrichen wurden. Zu Recht oder zu Unrecht? Eine Erkundungstour sollte für Aufklärung sorgen.

So stand ich dann am Fuße des Lainergrabens und  wurde ersteinmal enttäuscht, dass die üblichen Erkennungsmerkmale für noch intakte Steige (Tritte, Stoamanderl) nicht vorhanden waren. Später, im Wald angekommen, wusste ich dann gar nicht, an welche steigähnlichen Spuren ich mich halten sollte, denn: Solche gibt es dort nämlich im Überfluss, allerdings sind diese alles Wildwechsel, aber so steigähnlich ausgeprägt und in solcher Anzahl sind sie mir noch nie untergekommen - Der gesamte Nordhang beim Lainergraben wird kreuz und quer von ihnen durchzogen. In diesem Gewirr einen alten Almpfad auszumachen - unmöglich, zumal die Rehe, Hirsche usw. sich diesen bestimmt auch längst zu Eigen gemacht haben. Kein Wunder, das sich der Wolf hier wohlfühlt(e?), bei derartig reichlich gedecktem Tisch.

Mir war es schon bald ziemlich klar, nachdem ich den unteren Teil des Hanges immer in weitläufigen Kehren abgegangen hatte, dass es mit einem verfallenen Steiglein nichts mehr werden würde, also ging es im äußerst steilen, mit hohem Gras durchsetztem,  lichten Wald die Felsabbrüche umgehend weiter nach oben um weglos zur ehem. Alm zu gelangen.  Sah alles nach Zeckengelände aus, und meine Vermutung bestätigte sich auch schon wenig später als ich zwei dieser, in diesem Jahr meinem Anschein nach besonders häufig vorkommenden Biester auf meiner Hose emporkrabbeln sah...  Manchmal sah man auch Relikte aus vergangen- (ein umgefallener Grenzstein im Gras) und modernen Zeiten (Ein rot leuchtender Hochzeitsluftballon hing in einem Baum, war aber nicht zu erreichen).

Irgendwann stand ich dann auf der Lichte der ehemaligen Lechneralpe und fast am Kamm angekommen  fand ich sie dann auch noch auf einem ebenen Platzerl knapp am Waldrand stehen: Bis auf den rechteckigen Grundriss, plus einem vorgelagerten,  gemauerter Keller, mittlerweile mit Farnen überwuchert, ist jedoch nichts mehr übrig geblieben, aber eine Art "Logenplatz" über Bayrischzell hatte sie schon, die Lechneralm:


Fazit: Keine Tour die zur Nachahmung einläd, und auch nicht geeignet für's AA-Büchlein Nr.#2. Spass gemacht hat's trotzdem, und ich weiss jetzt: die Almen gab es tatsächlich, der Steig dorthin existiert nicht mehr, Reste des Verbindungssteiges sind aber noch - bei gutem Willen - sichtbar geblieben, so mein Eindruck jedenfalls. Meine Route führte mich aber hinauf zum Kamm und über ihn (hier waren wieder deutliche Wegspuren vorhanden) in schöner Gratwanderung zum Seebergschneid und weiter zum Seebergkopf. Danach ging es  auf bezeichneten Wegen wieder zurück ins Tal inkl. erfrischender Fußkühlung im Bach.